Szene aus "Tangerine", Copyright: good!movies |
Eine der schönsten freudianischen bzw. das ist in diesem Falle das tolle daran, antifreudianischen Szenen der Filmgeschichte:
Ein Patient von Onkel Sigmund berichtete ihm einmal von einem Traum, in dem er eine Frau beim Ausziehen beobachtete. Dann, so sagte er, fehlt etwas. Und meinte damit, dass er sich an ein Stück des Traums nicht erinnern könne. Der Analytiker aber, der das weibliche Genital - und mindestens ein Stück weit damit eben auch: die Frau - nur als Mangel begreifen konnte, meinte nun genau zu wissen WAS da "fehlte".
In TANGERINE nun holt ein Taxifahrer mit einem teuren Faible für transsexuelle Sexarbeiterinnen sich eine junge und merklich unerfahrene Cis-Prostituierte in sein Auto. Als er ihr in den Slip blickt, reagiert er zunächst entsetzt, dann aggressiv darauf, dass da etwas "fehlt". Es geht Baker nun gerade nicht darum, dass die "Pussy", wie es im Dialog in der Szene sicherlich mehr als einmal heißt, ein Mangel wäre, sondern der Schwanz ist hier auch einfach nur ein weiterer Fetisch.
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